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Weggetwittert, weggebloggt und weggeprinted – ein Stückchen direkter Demokratie?

01 Mär

Nachdem heute der Bundesminister der Verteidigung – Herr Guttenberg – zurückgetreten ist, frage ich mich, wie fühle ich mich jetzt?

Es ist schon merkwürdig, aber ich habe das Gefühl, zum ersten Mal nicht nur ein Wähler zu sein, der alle paar Jahre ein Kreuzchen machen darf, um danach untätig zusehen zu müssen, wie die politschen Versprechen im Wahlkampf nicht eingehalten werden.

Nein, heute habe ich das Gefühl, zum ersten Mal ein wenig Macht ausgeübt zu haben; auf die ganz Großen im Land. Die Twittergemeinde und die vielen anderen, die im Netz nicht aufgehört haben, die immer weiter ihre Kommentare geschrieben haben, haben heute ihren Einfluss in der Tragweite eines Ministerrücktritts erlebt.

Ich glaube dabei nicht, dass dies ohne die „regulären“ Medien (Print und Fernsehn) möglich gewesen wäre. Ich bin mir aber sicher, dass das Zusammenwirken die Wende in der Plagiatsaffäre möglich gemacht hat. Dieses Zusammenwirken hat eine umfassende Medien- und Kommunikationsmacht geschaffen, die in der Lage ist, bedeutende Umwälzungen zu erreichen. Auch in Afrika haben es die sozial networks möglich gemacht, sich von Despoten und Diktatoren zu befreien.

Ich denke, es bricht jetzt eine andere Zeit an. Politiker, die glauben, sich dieser umfassenden Kommunikationsmacht entziehen zu können, wird es bald nicht mehr geben. Und vielleicht werden die Politiker an Qualität, zumindest an Ehrlichkeit und Ehre, gewinnen.

Es gibt Auffassungen, die sagen, Guttenberg wird zurückkommen. Ich wage die Behauptung: Nein. Jedenfalls nicht ganz nach oben. Das Netz wird sich an die vergangen Tage erinnern. Garantiert. Und außerdem ist noch völlig offen, ob man Guttenberg nicht doch noch nachweisen kann, dass er bewusst gemogelt hat, oder seine Arbeit vielleicht gar nicht selbst geschrieben hat.

Wie auch immer, ich habe heute ein Stückchen direkter Demokratie gefühlt und erlebt; und das ist „gutt“ so.

 
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Verfasst von - 01/03/2011 in News, Politik

 

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